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End of Support bei Windows 7: Tipps und Tricks für das Upgrade auf Windows 10
End of Support bei Windows 7: Tipps und Tricks für das Upgrade auf Windows 10
Durch das nahende Supportende bei Windows 7 am 14. Januar 2020 stehen noch einige Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Systeme auf Windows 10 zu aktualisieren.
In größeren Unternehmen übernimmt diese Aufgabe meistens ein Administrator. Dieser plant das Upgrade zielgerichtet, unter Berücksichtigung aller wichtigen Punkte und leitet entweder manuell oder automatisiert die notwendigen Schritte ein. Kleinere Unternehmen, ohne eigenen Administrator, stehen dabei vor einer größeren Herausforderung.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Punkte Sie beim Upgrade berücksichtigen sollten. Außerdem erhalten Sie hilfreiche Tipps und Tricks und Links zu weiterführenden Ressourcen.
Dieser Artikel bietet einen Überblick über die gängigsten Schritte und Punkte bei einem Upgrade von Windows 7 auf Windows 10, aber keine umfassende Migrationsanleitung. Jede Installation hat seine Eigenheiten und bei jeder Migration kann etwas schief gehen. Planen Sie Ihren Umstieg auf ein neues System daher im Detail.
Wie erhalte ich als Kunde überhaupt Windows 10?
Zunächst ist wichtig, eine gültige Lizenz für Windows 10 zu beziehen. Für große und mittlere Unternehmen stehen hierzu Lizenzprogramme wie das Enterprise Agreement (EA) und das Microsoft Products & Services Agreement (MPSA) von Microsoft zur Verfügung. Kleinere Unternehmen nutzen zum Teil das Open-Programm, das bereits ab 5 PCs zum Tragen kommt.
Alternativ können Sie eine Hardware erwerben, bei der eine Windows 10 Lizenz bereits inbegriffen ist. Dabei sollte man beachten, dass Windows 10 Pro enthalten ist, um auch moderne und sichere Arbeitsplatzfunktionen (wie beispielsweise durch Microsoft 365) für den Einsatz im Unternehmen umfänglich unterstützen zu können.
Eine interessante Lösung für viele Unternehmen ist die Möglichkeit, Lizenzen über Microsoft Partner – wie die Deutsche Telekom – im Rahmen des CSP-Programms zu beziehen, da in diesem Zusammenhang weitere, für Kunden sinnvolle Premium Services genutzt werden können.
Häufig ist eine Migration auch der ideale Zeitpunkt, sich die gesamten Lizenzanforderungen der IT-Infrastruktur anzusehen und einen evtl. vorhanden „Lizenzzoo“ neu zu organisieren. Beispielsweise ist in Produkten wie Microsoft 365 ein Upgrade auf Windows 10, Office 365, Intune, OneDrive for Business und viele weitere umfangreiche Cloud-Funktionen enthalten, wodurch potentielle Lizenzlücken „gerade gezogen“ werden können.
Der Download der „Bits und Bytes“ für die Volumenlizenzprogramme erfolgt bei beiden Programmen im Normalfall über ein separates Portal. Bei Einzelarbeitsplätzen kann dies z.B. über das Microsoft Media Creation Tool erfolgen.
Mehrere Wege führen zum Ziel – Upgrade, Neuinstallation oder Hardware-Neukauf
Niemals ohne Backup: Sichern Sie Ihre Daten
Zur Sicherung von Dateien und Dokumenten bietet sich zum Beispiel OneDrive for Business an. Synchronisieren Sie alle wichtigen Dateien und Dokumente von Windows 7 vor dem Upgrade und kontrollieren Sie, ob die Synchronisation zu OneDrive for Business wirklich abgeschlossen wurde.
Zusätzlich ist für viele Benutzer die Erstellung eines kompletten Images (also System und Daten) wichtig und sinnvoll. Dies kann mit den Boardmitteln von Microsoft, z.B. der Imaging-Funktion von Windows 7, die Sie in der Systemsteuerung unter "Sichern und wiederherstellen, Systemabbild erstellen" finden, geschehen. Alternativ gibt es am Markt verschiedene Drittanbieterlösungen und Open Source Software.
Sichern Sie Ihre Daten auf einen lokalen, externen Datenträger (wie USB-Stick, externe Festplatte etc.) oder auf ein Netzlaufwerk. Eine zweite, zusätzliche Sicherung auf ein anderes Medium, erhöht dabei die Chance auf eine Wiederherstellung und somit die Sicherheit. Bei einigen Tools können Sie zusätzlich noch eine Validierung der erstellten Sicherung durchführen.
Wichtiger Hinweis
Falls Sie für Ihre vorhandenen Applikationen (Finanzbuchhaltung etc.) Lizenzschlüssel oder sonstige Zugangsinformationen benötigen, macht es Sinn, diese vor dem Upgrade bzw. der Installation bereit zu legen.
Behalten Sie außerdem im Hinterkopf, dass bei jedem Upgrade des Betriebssystems ein Risiko besteht, dass der Upgrade-Prozess oder eine Installation fehlschlagen kann und Sie im schlimmsten Fall das System nicht mehr starten können. Zum Teil ist ein (automatisches) Roll-Back möglich, führen Sie aber auf KEINEN FALL ohne erfolgreiche und geprüfte Sicherung ein Upgrade oder eine Neuinstallation aus.
Überprüfen Sie die Hardwareanforderungen
Bevor Sie das Upgrade oder eine Neuinstallation durchführen, stellen Sie sicher, dass ihre Hardware Windows 10 unterstützt. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die minimalen Voraussetzungen in vielen Fällen erfüllt sind, da sie identisch mit Windows 7 sind. Bestimmte Funktionen (wie beispielsweise Windows Hello oder andere Sicherheitsfunktionen) werden aber nur von spezieller Hardware unterstützt.
Überprüfen Sie die Softwarekompatibilität
Ihre im Einsatz befindlichen Applikationen sollten auf die Kompatibilität zu Windows 10 geprüft werden, auch wenn laut Microsoft nur ein kleiner Anteil an Anwendungen gar nicht unter Windows 10 lauffähig sein soll. Nutzen Sie diesen Zeitpunkt, um kritisch zu entscheiden, welche Applikationen wirklich noch benötigt werden und nur diese überprüfen Sie auf ihre Kompatibilität. Sollte dennoch eine Inkompatibilität auftreten, schauen Sie sich im Zweifelsfall nach anderen zu Windows 10 kompatiblen Applikationen um, die sie in diesem Zuge einsetzen könnten.
Tipp: Einige ältere und zunächst nicht mehr lauffähige Programme lassen sich manchmal im Kompatibilitätsmodus starten. Dazu klicken Sie die ausführbare Programm-Datei mit der rechten Maustaste an, wählen "Eigenschaften", öffnen die Registerkarte "Kompatibilität", setzen einen Haken bei "Programm im Kompatibilitätsmodus ausführen für" und wählen darunter die Windows-Version, unter der das Programm zuletzt lief. Klicken Sie dann auf OK und rufen das Programm ganz normal auf.
Die Kompatibilitätseinstellungen anpassen
Upgrade auf einem vorhanden Gerät
Nach ordnungsgemäßer Sicherung, dem Prüfen der Hardwareanforderungen und der Softwarekompatibilität können Sie mit dem Media Creation Tool den Assistenten starten. Auf den Seiten von Microsoft finden Sie neben dem Download des Tools auch ausführliche und wichtige Hinweise zu dessen Nutzung.
Sobald Windows 10 installiert werden kann, erhalten Sie eine Zusammenfassung Ihrer Auswahl sowie der Elemente, die nach dem Upgrade beibehalten werden können bzw. sollen. Wählen Sie die zu behaltenden Elemente aus, um festzulegen, ob Sie während des Upgrades persönliche Dateien und Apps behalten, nur persönliche Dateien behalten oder nichts behalten wollen.
Das Media Creation Tool können Sie außerdem für die Installation zusätzlicher Arbeitsplätze verwenden, falls Sie weitere Geräte (Lizenz vorausgesetzt) upgraden möchten. Dazu können Sie mithilfe des Tools einen externen Datenträger erstellen, der dann mehrmals eingesetzt werden kann, ohne dass jedes Mal die Software auf jedem Gerät neu heruntergeladen werden muss.
Neuinstallation auf einem anderen System oder anderer Festplatte
Eine relativ sichere Variante ist die Installation auf einem anderen Endgerät (sofern dieses Windows 10 unterstützt) oder auf einer neuen Festplatte in einem bestehenden Endgerät (die Sie vorher einbauen müssen). Durch letztere Variante können Sie die alte Festplatte als (zusätzlichen) „Rettungsanker aufbewahren.
Bei beiden Wegen bleiben die alten Daten unangetastet und der Benutzer kann im Zweifelsfall darauf zurückgreifen. Bei einem Festplattentausch geschieht dies entweder durch Anschließen der alten Festplatte über ein externes USB-Festplattengehäuse oder im Notfall durch einen Zurückbau in das alte System. Zu beachten ist hier, dass die beiden Verfahren nur dann komplett problemlos funktionieren, sofern keinerlei Verschlüsselung des Datenträgers vorliegt.
Neuinstallation über startfähigen USB-Stick
Eine Neuinstallation ist auf verschiedenen Wegen möglich. Eine der Möglichkeiten ist die Erstellung eines startfähigen USB-Sticks, auf dem zusätzlich die Windows 10-Installationsdateien integriert werden.
Dazu kann auch hier das Media Creation Tool von Microsoft genutzt werden. Allerdings müssen Sie sich in der aktuellen Version des Tools selbst (normalerweise unter Nutzung der Kommandozeile) um die Partitionierung und das „Startbar machen“ des Sticks kümmern. Alternativ finden Sie im Netz einige, sehr einfach aufgebaute Open Source Tools, inklusive hilfreicher Anleitungen. Diese Tools können in einem Rutsch die benötigten Windows 10 ISO-Dateien herunterladen, als auch den USB-Stick in einem Rutsch startbar machen, ohne dass Sie die Kommandozeile nutzen müssen.
Hinweis: Der USB-Stick muss für die Windows 10 64 Bit-Variante mindestens 8 GB groß sein. Evtl. vorhandene Daten auf dem Stick werden von den Open Source Tools normalerweise gelöscht, da der Stick neu formatiert und partitioniert wird. Mit dem erstellten USB-Stick können Sie auf Ihrem System die Installation von Windows 10 starten.
Vorsicht: Bei der Installation von Windows 10 werden evtl. zuvor vorhandene Daten auf dem Zieldatenträger bzw. der Festplatte des Endgeräts überschrieben bzw. gelöscht.
Achten Sie darauf jeweils die letzte Version der Zusatztools einsetzen. Bei einigen wird erst ab einer bestimmten Version das direkte Herunterladen der benötigten Windows 10-Dateien, als auch die Erstellung des startbaren Sticks unterstützt.
Hinweis auch an dieser Stelle nochmal: Selbst wenn Sie die Dateien mit solchen Tools auf einfache Art und Weise herunterladen können, müssen Sie definitiv eine gültige Windows 10 Lizenz besitzen, wenn Sie Windows 10 nutzen wollen.
Zwei typische Fehler, falls der USB-Stick nicht startet: Stellen Sie sicher, dass vor dem Start über den USB-Stick der USB-Port im Bios in der Bootreihenfolge des Systems berücksichtigt wird. Eventuell müssen Sie zusätzlich den Start noch im BIOS auf UEFI-Modus einstellen. In das Systembios gelangen Sie auf vielen Systemen nach Einschalten durch Drücken auf die F2-, F1- oder ESCAPE-Taste. Weitere Hinweise erhalten Sie über Ihren Hardwaresupport oder durch das Systemhandbuch.
Wichtiger Hinweis: Seien Sie generell sehr vorsichtig bei Änderungen im BIOS, da Sie Ihr System mit falschen Einstellungen lahmlegen können. Bei einigen System können Sie die aktuellen Einstellungen vor einer Änderung sichern.
Neukauf von Hardware
Auch der Neukauf von Hardware ist eine valide Option, um an Windows 10 zu kommen. Meistens wird bei der Hardware auch eine entsprechende Lizenz mitgeliefert und Windows 10 ist bereits vorinstalliert. Idealerweise sollte für die Nutzung im Unternehmensbereich Windows 10 Pro eingesetzt werden, da es wichtige Funktionen in den Bereichen Integration, Sicherheit und Verwaltbarkeit bietet. Wenn Sie Sicherheitsfunktionalitäten nutzen möchten (wie Fingerprint, Gesichtserkennung etc.), achten Sie darauf, dass die Hardware mit Windows Hello kompatibel ist.
Re-Installation der Applikationen
Sowohl mit dem Neukauf als auch mit der Neuinstallation auf anderer Hardware lösen Sie nur einen Teil des Problems, da auch hier Ihre Applikationen wieder neu installiert werden müssen. Eventuell vorhandene Dokumente und Dateien können Sie durch die Nutzung von OneDrive for Business wieder einbinden bzw. synchronisieren. Windows 7 Images (auch Teile davon) können auf Windows 10-Endgeräten unter dem Punkt „Update und Sicherheit“ wiederhergestellt werden.
Einstellungen für Update und Sicherheit
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es führen viele Wege zu Windows 10. Am wichtigsten ist eine gute Planung. Analysieren Sie Ihre bestehenden Windows 7-Systeme. Bewerten Sie, welche Anwendungen auch in Zukunft benötigt werden. Evaluieren Sie, ob sich auch ein Wechsel der Hardware lohnt. Und sichern Sie Ihre Daten und Dokumente und überlegen Sie sich eine Backup-Strategie für den Fall, dass Probleme auftreten.
Unsere Empfehlung: Mit Microsoft 365 erhalten Sie mit Windows 10 nicht nur das neueste Microsoft-Betriebssystem, sondern mit Office 365 und Enterprise Mobility & Security auch die aktuellsten Office-Anwendungen sowie zusätzliche Sicherheitstechnologien.
Viel Spaß mit Windows 10!
Für alle Unternehmen, die mehr Zeit für einen Umstieg von Windows 7 auf ein neueres System benötigen, hat Microsoft die Option Windows 7 Extended Security Updates (ESU) ins Leben gerufen. Mit dieser hat man die Möglichkeit, jährlich für bis zu drei Jahre (bis 2022) erweitere Sicherheitsupdates für Windows 7 Professional- und Windows 7 Enterprise-Geräte zu erwerben.
Seit dem 1. Dezember 2019 kann diese Verlängerung der Sicherheitsupdates bei ausgewählten Microsoft-Partnern wie der Telekom erworben werden. Das Programm wird auf Gerätebasis angeboten und steht im zweiten Jahr (2021) für 130 Euro pro Gerät zur Verfügung. Mehr Details erhalten Interessierte bei der kostenfreien Service-Hotline der Telekom: 0800 33 04444.
Weiterführende Ressourcen zum Upgrade auf Windows 10
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