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Windows 10 Mai-Update: Die wichtigsten Neuerungen
Windows 10 Mai-Update: Die wichtigsten Neuerungen
Microsoft aktualisiert regelmäßig im Frühjahr und im Herbst sein Betriebssystem Windows 10. Nachdem das Unternehmen mit dem November-2019-Update (Version 1909) zuletzt nur ein kleines Wartungs-Update lieferte, kommt das Mai-2020-Update (Release 2004) wieder mit einigen neuen Funktionen und Verbesserungen. Obwohl das Release offiziell freigegeben ist, kommt es nicht automatisch sofort auf jeden Rechner. Microsoft liefert die neuen Windows-Versionen zuerst an eigene Surface-Geräte sowie getestete PCs von Hardware-Partnern wie Dell und HP aus, bevor sie den offenen Markt erreichen.
Microsoft hat zudem den Prozess zum Ausrollen von Updates geändert: So ist es weitestgehend dem Anwender überlassen, die Installation des neuesten Updates zu starten. Um sich das November-Update auf seinen Rechner zu holen, öffnet man Einstellungen > Update & Sicherheit > Windows Update, startet dort die Update-Suche und – sobald dieses angezeigt wird – die Installation.
Windows 10 Mai-2020 Update – neue Funktionen für IT-Experten
IT-Experten und Administratoren können sich über eine größere Anzahl von Neuerungen freuen. Hier eine Übersicht der wichtigsten neuen Funktionen und Verbesserungen von Windows 10, Version 2004:
Mehr Leistung für Linux: Windows-Subsystem für Linux (WSL) 2
Microsoft stellt das Linux-Subsystem (WSL) für Windows 10 bereit, damit Entwickler Linux-Programme ohne große Anpassungen starten können. WSL 2 ist im Vergleich zur ersten Version eine weitgehende Neuentwicklung mit einem echten Linux-Kernel, der sich via Windows Update aktualisieren lässt. Vorteile von WSL 2 sind unter anderem der schnellere Zugriff auf Dateisysteme, ein geringerer Speicherbedarf sowie die Option, Dienste innerhalb von WSL 2 von Windows aus über localhost anzusprechen. Dadurch ist es möglich, von einem Browser unter Windows eine Seite von einem Web-Server anzufordern, der unter Linux läuft.
Windows 10 Task Manager erweitert
Der erweiterte Task-Manager liefert zusätzliche Hardware-Infos. Steckt eine spezielle Grafikkarte im PC oder Notebook, zeigt er jetzt die Temperatur, Auslastung und Speicherbelegung der GPU an. Im Register Leistung erfährt der Admin zudem den Laufwerktyp der eingebauten Festplatte (HDD oder SSD).
Windows 10 über die Cloud wiederherstellen
Wenn Windows Fehler zeigt oder abstürzt, lässt sich das System zurücksetzen. Dabei nutzte Microsoft bislang die lokal vorhandenen Windows-Dateien. Mit der neuen Version 2004 ist es möglich, Windows 10 aus der Cloud wiederherzustellen, indem man ein aktuelles Windows-Image aus dem Internet herunterlädt und installiert. Der Prozess sollte trotz des Downloads schneller ablaufen als vorher. Die zur Verfügung stehende Bandbreite ist dabei natürlich ein maßgebender Faktor.
Optimierte Bereitstellung von Windows 10
Delivery Optimization (DO) ist eine Komponente von Windows Update for Business (WUfB) und soll das Datenvolumen beim Download von Updates reduzieren. Das ist insbesondere für Firmen mit mehreren Standorten relevant, die über langsamere Netzwerke angeschlossen sind. Dazu nutzt die Funktion Rechner im lokalen Netz als Cache. Um eine Überlastung des Netzwerks zu verhindern und den Datenverkehr zu drosseln, ermöglicht es Microsoft mit dem Mai-Update jetzt, einen Höchstwert an Bandbreite in Mbit/s festzulegen, der für die Übertragung der Updates verbraucht werden darf.
Hinzu kommen drei neue PowerShell-Cmdlets, die Administratoren mehr Transparenz über die genutzte Bandbreite bieten:
- Get-DeliveryOptimizationStatus - PeerInfo: Bietet eine Echtzeitansicht der Peer-to-Peer-Aktivitäten (Peer-IP-Adressen, empfangene/gesendete Bytes).
- Get-DeliveryOptimizationLogAnalysis: Fasst die Aktivität im Log-Protokoll zusammen (Anzahl der Downloads, Downloads von anderen Peer-PCs im Netz, gesamte Peer-Effizienz). Die Schaltfläche ListConnections erlaubt eine detaillierte Ansicht der Peer-to-Peer-Verbindungen.
- Enable-DeliveryOptimizationVerboseLogs: Detailliertere Aufzeichnung von Ereignissen erleichtert die Fehlersuche.
Verbesserte Verwaltung von reserviertem Speicher
Mit Windows 10 v1903 hat Microsoft den reservierten Speicherbereich eingeführt, damit ausreichend Speicherplatz für Updates zur Verfügung steht. Das Mai-Update bietet jetzt neue DISM-Befehle (Deployment Image Servicing and Management), um den reservierten Speicher bei Bedarf zu aktivieren oder zu deaktivieren.
Neue Optionen zum Steuern des Setups von Windows 10
Mit Windows 10, Version 2004, lassen sich dynamische Updates jetzt so einschränken, dass dabei Treiber oder das letzte kumulative Update übersprungen werden. Zudem ist es möglich, die Installation in zwei Phasen aufzuteilen. In der ersten Phase startet das Setup auf der bisherigen Windows-Version und führt alle Aufgaben aus, die vor dem erforderlichen Reboot anstehen. Der restliche Teil des Updates lässt sich dann über Windows Setup zeitversetzt starten. Damit reduziert sich die Offline-Zeit während des Updates erheblich.
Automatischer Neustart von Apps
Unter Konten → Anmeldeoptionen ist es jetzt möglich, den automatischen Neustart von Apps nach einem Reboot von Windows 10 einzuschalten. Ist diese Option aktiviert, speichert das System den Stand geöffneter Programme vor dem Anmelden, dem Herunterfahren oder dem Neustart von Windows. Nach der Neuanmeldung kann der Nutzer genau an der Stelle weiterarbeiten, an der er zuletzt aufgehört hat.
Verbesserte Sicherheit
Natürlich hat Microsoft mit dem Mai-Update auch die integrierten Sicherheitsfunktionen von Windows 10 verbessert. So ist es jetzt möglich, den Browser Edge on Chromium sowie Microsoft 365 Apps (früher Office 365 ProPlus) mit Lizenz vom Typ Microsoft 365 (Security) E5 in der abgeschotteten Umgebung von Application Guard auszuführen. Die Windows-Sandbox unterstützt jetzt Konfigurationsdateien, FIDO2-Sicherheitsschlüssel sind jetzt auch für hybride Umgebungen verfügbar und mit Windows Hello ist die kennwortlose Anmeldung für alle Microsoft-Konten möglich, etwa über Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
Neuer Browser Edge Chromium
Der neue Browser Edge Chromium ist bereits seit Anfang 2020 als eigener Download verfügbar. Mit den Mai-Updates wird Edge Chromium in Windows 10 integriert. Um im professionellen Bereich die erwünschte Akzeptanz zu erhalten, lässt sich Edge zentral über Gruppenrichtlinien verwalten und über WSUS (Windows Server Update Services) aktualisieren. In manchen Fällen ist die automatische Verteilung des neuen Edge Chromium unerwünscht. Mit Hilfe eines speziellen Toolkits von Microsoft lässt sich die automatische Installation verhindern.
Windows 10 Mai-2020-Update – Neue Funktionen für Nutzer
Auch für die Endbenutzer halten das Windows 10-Mai-Update und die damit einhergehende neue Version 2004 einige spannende Neuerungen bereit, welche die Arbeit mit dem Betriebssystem intuitiver gestalten und verbessern:
Verbesserte Suche bei Windows 10
Die Windows-Suche bietet jetzt die vier Schnellsuche-Schaltflächen „Wetter“, „Top- Nachrichten“, „Beste Filme“ und „Bing Quiz“. Da die Indexierung aller Dateien und Ordner auf der Festplatte des PCs nun ständig aktuell ist, beschleunigt sich die Suche. Ein neuer Algorithmus erkennt bei der Indexierung, wann der Computer viel Leistung braucht, und meidet diese Zeitfenster beim Erfassen des Datenbestands. Microsoft hat zudem das Design für Suchergebnisse mit einer Web-Vorschau aktualisiert und die Rechtschreibkorrektur der Suche optimiert.
Barrierefreiheit bei Windows 10
Über die Augensteuerung von Windows 10 ist es jetzt möglich, Dateien auch per Drag & Drop zu verschieben und zu kopieren. Links sind jetzt nicht mehr nur durch Fokussieren, sondern alternativ auch per Joystick oder behindertengerechten Tastern zu öffnen. Nutzer können sich nun den Text vorlesen lassen, während sie die Bildschirmlupe nutzen, um die Schrift zu vergrößern. Auch der Textcursor lässt sich durch farbliche Markierungen besser erkennen.
Bluetooth 5.1
Windows 10 unterstützt in Version 2004 mit Bluetooth 5.1 die neue Version des Funkstandards. Zudem müssen Nutzer ihre Bluetooth-Geräte jetzt nicht mehr umständlich über die Einstellungen des Betriebssystems koppeln. Das funktioniert fortan bequem über eine Benachrichtigung: Ein Hinweisfenster erscheint automatisch, sobald sich dem PC ein Bluetooth-Gerät im Pairing-Modus nähert.
Virtuelle Desktops personalisieren
Virtuelle Desktops (verschiedene Desktop-Fenster) schaffen bei geringer Bildschirmauflösung mehr Überblick. Bisher wurden sie mit den Namen „Desktop 1“, „Desktop 2“ und so weiter benannt. Ab jetzt können Nutzer die separaten Arbeitsoberflächen individuell benennen, um die Einsatzszenarien schneller zu erkennen.
Microsoft Edge profitiert von Speicher-Verbesserungen
Microsoft Edge ist eine der ersten Windows-Applikationen, die von Verbesserungen der Speichernutzung im Mai-Update für Windows 10 profitiert. In den Tests von Microsoft konnte eine Reduzierung des benötigten Speichers von bis zu 27 Prozent festgestellt werden. Letztendlich wirkt sich dies positiv auf die Geräteperformanz aus. Bald sollen die Verbesserungen bei der Speichernutzung auch für andere Anwendungen und Entwickler zugänglich gemacht werden.
Neue Cortana-Version
Microsoft hat die digitale Assistentin Cortana jetzt in eine eigenständige App verwandelt, die nicht mehr an die Taskleiste fixiert ist, sondern sich auf dem Bildschirm beliebig verschieben und platzieren lässt. Neu ist auch die chat-basierte Benutzeroberfläche, in der Nutzer Anfragen eintippen oder in natürlicher Sprache eingeben können. Zudem ist es künftig möglich, über Cortana E-Mails mit einem bestimmten Inhalt zu verschicken, Meetings im Kalender anzufragen und einzustellen sowie bestimmte Windows-Einstellungen anzupassen.
Weitere Details zu den Neuerungen und der Bereitstellung des Windows 10 Mai-Update lesen Sie hier im Microsoft Windows Blog sowie in diesem technischen Dokument von Microsoft.
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Der beste Weg für Unternehmen, das zuverlässigste und sicherste Windows von Microsoft zu lizenzieren, ist Microsoft 365: Neben dem Betriebssystem enthält die Lösung auch die Produktivitätssuite Office 365 sowie mit Enterprise Mobility + Security erweitere Sicherheitsfunktionen. Microsoft 365 gibt es in unterschiedlichen Lizenzplänen, zugeschnitten auf die jeweiligen Bedürfnisse und die Unternehmensgröße. Weitere Informationen zu Microsoft 365 und wie Sie diese beziehen können, lesen Sie hier auf der Microsoft 365 Seite im Telekom Cloud Portal.
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