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OpenStack: Einblick in die technische Seite des Cloud-Betriebssystems
OpenStack: Einblick in die technische Seite des Cloud-Betriebssystems
In nur sechs Jahren ist OpenStack zum Cloud-Betriebssystem Nummer eins für Unternehmen avanciert, die ihre eigene Cloud umsetzen möchten. Die Zahlen zu dem Open-Source-Projekt, das den Anspruch hat, das größte der Welt zu sein, imponieren: 65.000 Entwickler sind derzeit darin involviert. Bis heute ist OpenStack auf stolze 20 Millionen Zeilen Code angewachsen.
In diesem Artikel lesen Sie,
- was OpenStack auszeichnet.
- aus welchen Kernkomponenten das Open-Source-Projekt besteht.
- wie Sie sich in der OpenStack-Community vernetzen können.
- wie Ihnen der Start zur Entwicklung einer eigenen Cloud mit OpenStack gelingt.
- wann sich eine nähere Beschäftigung mit OpenStack lohnt.
- welche Rolle die Open Telekom Cloud im Zusammenhang mit OpenStack einnimmt.
In nur sechs Jahren ist OpenStack zum Cloud-Betriebssystem Nummer eins für Unternehmen avanciert, die ihre eigene Cloud umsetzen möchten
Was ist OpenStack?
Ursprünglich aus einer Kooperation der US-Raumfahrtbehörde NASA und dem Webhoster Rackspace entstanden, bietet das Open-Source-Software-Projekt OpenStack heute eine freie Architektur für Cloud-Computing. Der Clou: Eine rasant angewachsene Community treibt die Entwicklung weiter voran und sorgt für eine kontinuierliche Verbesserung des Cloud-Betriebssystems. Dadurch können Nutzer auf eine immer größere Bandbreite von Funktionen zurückgreifen. Mit der Hilfe von OpenStack ist prinzipiell jedes Unternehmen in der Lage, eine eigene Cloud zu entwickeln.
Die Kernkomponenten des OpenStack-Projekts im Überblick
OpenStack besteht heute aus einer Vielzahl an Komponenten und Funktionen. Dennoch halten drei Kernkomponenten die Architektur zusammen: Compute, Storage und Netzwerk.
- Compute: Unter dem Projektnamen „Nova“ verbirgt sich die OpenStack-Komponente, die die Computing-Ressourcen verwaltet. Virtuelle Maschinen können mit Nova gestartet und stillgelegt werden.
- Storage: Während die Komponente „Swift“ Object Storage anbietet, ermöglicht „Glance“ die Speicherung und Wiederherstellung von Festplatten-Images für virtuelle Maschinen.
- Netzwerk: Die Komponente „Neutron“ wiederum ermöglicht Network-Connectivity-as-a-Service, wie sie für andere OpenStack-Services wie Compute benötigt wird.
Eine Verbindung zwischen diesen drei Elementen stellt der zentrale Authentifizierungsdienst „Keystone“ her. Keystone ermöglicht Nutzern etwa eine Anmeldung in der Cloud, um virtuelle Maschinen starten zu können. Der Administrator kann mittels dieser Komponente die Berechtigungen der Cloud-Nutzer verwalten.
So funktioniert die Qualitätssicherung von OpenStack
Längst hat die Qualitätssicherung von OpenStack ein professionelles Niveau erreicht. Jedes neu entwickelte Code-Element wird unter review.openstack.org automatisch getestet und auf Herz und Nieren geprüft. Im Anschluss erfolgt eine manuelle Prüfung durch die OpenStack-Community. Erst dann, wenn der Code einen definierten Schwellenwert von positiven Bewertungen überschritten hat, geht er online. Während dieses Prüfprozesses werden etwaige Fehler korrigiert. In einem Turnus von sechs Monaten findet zudem das für Community-Mitglieder frei zugängliche Project Teams Gathering (PTG) statt, in dessen Rahmen neue Funktionen ausführlich besprochen werden. Die Kommunikation verläuft dabei zu jedem Zeitpunkt transparent. Gästen ist es möglich, via Telefonkonferenz oder IRC an den entsprechenden Meetings teilzunehmen. Zudem können die Meeting-Protokolle nachträglich gelesen werden.
Wie ausgereift ein Projekt ist und ob ein Produktionseinsatz schon sinnvoll ist, verrät der Project-Navigator von OpenStack.
OpenStack: nur für Systemspezialisten verständlich?
Das Vorurteil, OpenStack ließe sich sehr schwer konfigurieren und sei nur mit einer Armada von Systemspezialisten zu betreiben, hält sich hartnäckig. Entsprechende Befürchtungen trafen allerdings nur während der Anfangszeit des Open-Source-Projekts zu, als Upgrades noch undenkbar waren. Die letzten vier Releases hingegen legen allesamt großen Wert auf Einfachheit und einen sicheren und stabilen Betrieb. So sind Upgrades heute auch im laufenden Betrieb problemlos durchführbar. Der schier unerschöpflichen Skalierbarkeit steht heute allerdings eine gesteigerte Komplexität gegenüber, die ein Verständnis der einzelnen OpenStack-Komponenten unabdingbar macht.
OpenStack: wie Entwickler an der IT-Infrastruktur von morgen feilen
Der große Reiz des OpenStack-Projekts liegt zweifellos in der freien Zugänglichkeit und den zahlreichen Hilfestellungen der Community, die eine Einarbeitung in die OpenStack-Thematik auch ohne Vorkenntnisse ermöglichen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Möglichkeiten, sich mit OpenStack vertraut zu machen. Die – zugegebenermaßen zeitaufwendige – Einarbeitung in die komplexe Umgebung wird mit der Möglichkeit belohnt, eine eigene Cloud verwirklichen zu können.
Vernetzung ist alles: wie Sie Teil der OpenStack-Community werden
OpenStack lebt von dem Engagement seiner Community. Entsprechend lernen Sie Funktionen, Möglichkeiten und Betrieb von OpenStack umso schneller, je stärker Sie in der Community vernetzt sind. So stehen Ihnen die Community-Mitglieder bei Fragen aller Art gerne mit Tipps, Anregungen und Hilfestellungen zur Seite. Um Teil der OpenStack-Community zu werden, steht Ihnen eine Reihe von Optionen zur Verfügung:
- Ein persönlicher Austausch mit OpenStack-Interessierten aus aller Welt ist Ihnen auf den zweimal jährlich in unterschiedlichen Locations stattfindenden OpenStack Summits möglich. Der nächste Gastgeber eines OpenStack Summits ist im November 2019 die chinesische Metropole Shanghai. Große Unternehmen gewähren hier Einblicke in ihre Cloud-Architektur. Die Telekom war auf einem der letzten OpenStack Summit in Barcelona ebenfalls präsent.
- Darüber hinaus bieten Ihnen die im Jahresturnus veranstalteten Deutschen OpenStack Tage die Möglichkeit, Ihre Kenntnisse zu vertiefen. Der nächste Termin ist im September 2019 in Berlin
- Die neuesten OpenStack-Entwicklungen können Sie zudem regelmäßig im Rahmen des OpenStack DACH Tags besprechen.
- Sie möchten Ihre Fragen und Ideen zu OpenStack regelmäßig im kleinen Kreis besprechen? Auch das ist kein Problem. Es gibt in jeder größeren Stadt OpenStack-Usergroups, die auf regelmäßiger Basis zusammenkommen. Angekündigt und organisiert werden diese Treffen meist über die Plattform meetup.com.
Ein abschließender Tipp: Die Anmeldung zu diversen Mailinglisten der OpenStack-Community lohnt sich, um einen stärkeren Bezug zur Community zu bekommen. Eine große Auswahl an Listen finden Sie hier.
Quick Start: So gelingt der Einstieg in OpenStack
Transparenz wird bei OpenStack großgeschrieben. Entsprechend ist es Ihnen möglich, sich sämtliche Informationen und Hilfestellungen, die Sie zur Gestaltung Ihrer individuellen Cloud benötigen, über die offizielle OpenStack-Plattform openstack.org zu organisieren. Technische Hilfsmittel und Trainings finden Sie beispielsweise auf dem OpenStack-Marketplace.
Sie haben sich bereits grundlegende OpenStack-Kenntnisse angeeignet und möchten direkt loslegen? Dann empfehlen sich zwei Optionen:
- Die Entwicklerumgebung DevStack erlaubt Ihnen, sämtliche OpenStack-Komponenten auf einem Rechner zu installieren.
- Ebenfalls empfehlenswert ist OpenStack-Ansible-AIO. Auch diese ermöglicht es Ihnen, alle OpenStack-Komponenten als Linux-Container auf einem Rechner zu installieren.
Den Quellcode von OpenStack können Sie hier einsehen. Interessieren Sie sich für Anwendungsfälle und die konkrete Implementierung von Applikationen in OpenStack, finden Sie hier weitere Informationen.
OpenStack: Vom Nerd-Spielplatz zur ausgereiften Architektur
War in der Anfangszeit von OpenStack noch eine überschaubare Zahl von Systemspezialisten und OpenStack-Experten die Triebfeder für die Weiterentwicklung des Cloud-Betriebssystems, sind heute auch über 650 Firmen am OpenStack-Projekt beteiligt. Das gilt beispielsweise für Canonical und seine Linux-Distribution Ubuntu. Nicht verwunderlich also, dass OpenStack den einstigen Anstrich eines provisorischen Projekts für interessierte „Nerds“ längst abgelegt hat und nun vielmehr als ausgereifte Architektur gilt.
Open Telekom Cloud: die deutsche Public-Cloud-Alternative auf Basis von OpenStack
Auch die Telekom treibt die OpenStack-Entwicklung als Sponsor voran. Zudem nutzt die Telekom OpenStack als Basis für das sichere Infrastructure-as-a-Service-Angebot der Open Telekom Cloud. Haben Sie dieses IaaS-Angebot gebucht, so ist es Ihnen folglich möglich, Ihr eigenes OpenStack-Umfeld zusammenzustellen. Mehr zu den Vorteilen und Funktionen der Open Telekom Cloud lesen Sie hier.
Für wen lohnt sich eine nähere Beschäftigung mit OpenStack?
Um sich in OpenStack einzuarbeiten – und damit letztlich in der Lage zu sein, eine eigene Cloud zu betreiben – braucht es Zeit und ein engagiertes Entwickler-Team. Für wen also lohnt sich eine Einarbeitung mit OpenStack überhaupt? Prinzipiell gilt, dass sich eine Beschäftigung mit OpenStack lohnt, wenn Sie
- Ihre IT virtualisieren und sich nicht an einen bestimmten Produktanbieter binden möchten.
- IT-Ressourcen schneller als bislang bereitstellen und effizienter nutzen wollen.
- beabsichtigen, Ihre IT-Verwaltung einfacher und sicherer zu gestalten.
Auf einen Blick: die Vorteile der Open Telekom Cloud
- Sicherheit: Die Daten werden in hochsicheren Rechenzentren der Telekom gehostet.
- Skalierbarkeit: Rechenleistung und Speicher können in wenigen Augenblicken online bestellt, eingerichtet und jederzeit flexibel angepasst werden.
- Preismodelle: Wir bieten Ihnen flexible und feste Vertragslaufzeiten und auch eine Kombination aus beiden Modellen.
- Kein Vendor Lock-in: Die Open Telekom Cloud basiert auf OpenStack, einem offenen Open-Source-Standard. Sie können den Anbieter jederzeit wechseln.
- Individuelle Konfiguration: CPU, RAM, Storage, Netzwerk – stellen Sie sich ein Angebot zusammen, das Ihren Anforderungen optimal entspricht.
- IaaS für alle: Die Open Telekom Cloud ist hochgradig flexibel und daher für Unternehmen jeder Größe geeignet.
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