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Private, Public oder Hybrid: Für wen lohnt sich welches Cloud-Modell?
Private, Public oder Hybrid: Für wen lohnt sich welches Cloud-Modell?
Mit dem Begriff Cloud können vermutlich viele etwas anfangen. Doch Cloud ist nicht gleich Cloud. Aber wer kennt schon die Unterschiede zwischen Private, Public und Hybrid Cloud? Bei der Wahl der optimalen Lösung haben Unternehmen die Qual der Wahl. Erfahren Sie hier die wichtigsten Merkmale und Vorteile der verschiedenen Cloud-Modelle.
Warum wurde überhaupt dieser wolkige Begriff gewählt? „Cloud“ stammt aus der Sprachwelt der Programmierer: Die zeichneten in ihren Projektskizzen das Internet als eine Wolke. Natürlich spielt das Netz beim Cloud Computing die zentrale Rolle. Denn nur mithilfe des Webs können Unternehmen ihre IT-Services ins Rechenzentrum ihres jeweiligen Cloud-Anbieters auslagern. Die Informationen und Daten lagern also nicht watteweich auf Wolken, sondern geschützt auf Servern.
Es gibt drei unterschiedliche Cloud-Modelle
Wie in der realen Wolkenwelt, wo wir zwischen Cirrus-, Cumulus- oder Stratuswolken differenzieren, verhält es sich auch in der Web-Welt. Dort unterscheidet man zwischen Private, Public und Hybrid Cloud. Die drei Cloud-Modelle haben verschiedene Merkmale und Stärken, die zukunftsorientierte Unternehmen kennen sollten.
Die Private Cloud: Sicherheit steht hier im Vordergrund
Anders als es der Name vermuten lässt, wird die Private Cloud nicht von privaten Leuten genutzt, sondern von Firmen, die höchsten Sicherheitsstand beanspruchen. Für mittelständische oder große Unternehmen, die maximale Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit haben, ist die Private Cloud die ideale Lösung. Dadurch werden sensible und vertrauliche Informationen über Kunden beziehungsweise Unternehmen geschützt.
Der Zugriff ist nur für bestimmte autorisierte Personen zugänglich. Das heißt im Klartext: An die Daten kommt nur ein geschlossener Nutzerkreis heran – zum Beispiel der Kunde selbst, die Lieferanten oder Geschäftspartner. Technisch kann es sich dabei um eine direkte Netzanbindung oder eine Virtual-Private-Network-Verbindung handeln. Ein Zugriff über das (öffentliche) Internet ist aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Durch die besonders geschützte Leitung werden die sensiblen Daten vor dem Missbrauch Dritter, beispielsweise durch Hacker, bewahrt.
Die Cloud-Umgebung wird speziell auf den Kunden ausgerichtet und durch ihn selbst betrieben, wodurch der Nutzer Kontrollmöglichkeiten erhält. Der Cloud-Anbieter wiederum betreut die Daten in seinen Rechenzentren. Abhängig vom Dienstleister können die Server in unterschiedlichen Ländern stehen. Es gelten die jeweiligen Datenschutzbestimmungen des Standortes, an dem der Cloud-Anbieter seinen Firmensitz hat. Kunden können zudem von ihrem Provider zusätzliche Dienste in Anspruch nehmen, zum Beispiel eine höhere Verfügbarkeit. Mit der Private Cloud sind Unternehmen auch bei unvorhergesehenen Ereignissen stets auf der sicheren Seite – der laufende Geschäftsbetrieb wird dank eines Ausfallschutzes nicht beeinträchtigt. Hohe Sicherheitsstandards und Kunden-Exklusivität schlagen sich auch im Preis nieder. Die Private Cloud ist im Vergleich zu den anderen Modellen die kostenintensivste Lösung.
Die Public Cloud: Die günstige Variante
Wie der Begriff es schon vermuten lässt, sind Public Clouds öffentlich zugänglich für jeden Interessenten. Bei der Public Cloud hostet und verarbeitet der Cloud-Anbieter seine Services aller Kunden auf einer standardisierten (virtuellen) Infrastruktur. Der Dienstleister bleibt im Besitz der Cloud-Umgebung und betreibt diese auch. Dadurch teilen sich mehrere Unternehmen die gleichen Ressourcen. Die Firmen wissen dabei allerdings nicht, mit wem sie sich dieselbe Infrastruktur teilen.
Nicht nur Unternehmen, auch Privatleute zählen üblicherweise zu den Nutzern einer Public Cloud. Dort speichern Privatkunden in der Regel Bilder, Videos oder Musikdateien ab. Auch für kleine Unternehmen ist dieses Cloud-Modell interessant, da es von allen Cloud-Lösungen die günstigste Variante darstellt. So lassen sich beispielsweise Services wie Software (SaaS) oder auch Speicherplatz für sämtliche Daten verwalten und von überall darauf zugreifen.
Ein weiterer Vorteil ist die bedarfsgerechte und dynamische Nutzung, die durch ein Mietmodell anstelle kostenintensiver Lizenzen erfolgt. Diese Skaleneffekte haben praktische und finanziell positive Auswirkungen für den Kunden. Er kann gebuchte Services je nach Bedarf anpassen, also aufstocken oder reduzieren – und das mit wenigen Mausklicks.
Die Hybrid Cloud: Die flexible Mischform
Der Begriff „hybrid“ steht gemäß seiner Wortbedeutung für etwas Gebündeltes beziehungsweise Vermischtes. So verhält es sich auch bei der Hybrid Cloud. Sie vereint oder vermischt die guten Merkmale der Private und Public Cloud. Der Kunde kann also verschiedene Services aus der Public Cloud beziehen, sie gleichzeitig aber auch mit den Vorzügen der Private Cloud ergänzen. Somit lassen sich Kostenvorteile auf der einen und Sicherheitsaspekte auf der anderen Seite miteinander kombinieren.
Jedes Unternehmen kann in der Hybrid Cloud selbst entscheiden, welche Daten es in die Private und welche es in die Public Cloud schickt. Weniger vertrauliche Informationen können somit in die günstigere öffentliche Wolken-Lösung wandern, sensible Daten hingegen fließen in die gesicherte private Cloud. Dies setzt allerdings voraus, dass das Unternehmen seine Daten sorgfältig trennt und in datenschutzkritische und unkritische Informationen unterteilt. In der Praxis merken die Mitarbeiter im Arbeitsalltag den Unterschied nicht, ob Services beziehungsweise Daten von einer geschützten oder privaten Cloud stammen.
Bei einer Entscheidung für die Hybrid Cloud sollte ein Unternehmen berücksichtigen, dass es dabei keinen geschlossenen Nutzerkreis wie in der Private Cloud gibt. Die Kombination von Private und Public Cloud ist aufgrund seiner Flexibilität und individuellen Preisstruktur für Unternehmen jeder Größe attraktiv, vor allem aber für den Mittelstand gut geeignet.
Video: Vorteile der Public Cloud
Die wichtigsten Merkmale der drei verschiedenen Cloud-Modelle im Überblick:
PRIVATE CLOUD | PUBLIC CLOUD | HYBRID CLOUD |
Exklusive Infrastruktur | Standardisierte Infrastruktur | Kombiniert Kosteneffekte der Public Cloud mit Sicherheitsaspekten der Private Cloud |
Beschränkter Zugriff auf Benutzergruppen | Mehrere Nutzer teilen sich dieselben Ressourcen | Nutzer entscheidet selbst, welche Daten wohin wandern |
Zugriff über „Intranet“ Höchster Sicherheitsstandard | Zugriff über Internet Geringerer Sicherheitsstandard | Zugriff über „Intranet“ und Internet Sichererer Datenschutz als bei der Public Cloud, aber kein geschlossener Nutzerkreis |
Hohe Kosten | Dynamische Nutzung durch Subskription – Geringe Kosten | Einige Services aus der Private Cloud integrierbar Flexible Kostenstruktur |
Geeignet für sensible Daten | Geeignet für Daten, die nicht vertraulich sind | Geeignet für sensible und nicht vertrauliche Daten |
Empfohlen für große und mittelständische Unternehmen | Empfohlen für Privatleute und kleine Unternehmen | Empfohlen für mittelständische Unternehmen |
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